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Vlieland #3: Fahrrad, Wellness, Abfahrt


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Nachdem wir gut in Vlieland angekommen sind haben wir am zweiten Tag mit dem Fahrrad die Insel erkundet. Die Insel ist zwar klein, aber wir sind auch unsportlich. Wie wir gemerkt haben.

Morgenstund hat Gold im Mund. Oder anders gesagt, wir waren früh wach. Klar, auch in einem Erholungsurlaub gibt es Neues zu erleben. Nach dem üppigen Frühstücksbuffet wollten wir uns ein Fahrrad mieten. Laufen ist auf Dauer doch doof und über das Hotel gab es 10% Rabatt.

Blöd, der Fahrradverleih ist im Ort und der Shuttlebus kommt um 09:30 Uhr nur, wenn man ihn vorher telefonisch anfordert – was wir natürlich nicht wussten und nicht gemacht haben. Also zu Fuß die drei Kilometer in den Ort.

Für meine doch geringe Größe hatte der Verleih dann kein passendes Fahrrad da, weshalb man mir ein Damenrad in passender Größe angeboten hat. Um ehrlich zu sein bin ich begeistert, wie einfach man(n) auf ein Fahrrad aufsteigen kann. Da werde ich fast neidisch auf die Damen. Ansonsten war es ein einfaches Fahrrad. 7-Gang Nabenschaltung und Speichenschloss.

Nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt sind wir direkt zum Leuchtturm. Meine Freundin liebt Leuchttürme. Und Vlieland hat einen Leuchtturm auf dem höchsten Berg der Insel, immerhin 45 Meter hoch, die man über einen kleinen Pfad und Treppen ersteigen darf. Vom Leuchtturm aus, welcher bei uns kostenlos besuchbar war, hatte man einen Ausblick über die ganze Insel.

Blick vom Leuchtturm auf Vlieland nach Osten Blick vom Leuchturm auf Vlieland nach Westen

Wieder runter, kurze Pause auf einer Bank auf halbem Weg, und ab auf die Räder. Es gibt immerhin eine längere Straße, welcher man folgen kann. Und wir sind ihr gefolgt. Lange. Zumindest für unsportliche Menschen.

Nach einer Weile ist mir aufgefallen, dass Zahlen auf der Straße stehen. 5,0… 5,1… 5,2… Ah, die haben die Entfernung zum Ort auf die Straße geschrieben. Wir wollten eigentlich nicht bis ans Ende fahren, deshalb habe ich meine Freundin bei 8,2 auf die Zahlen hingewiesen. Okay, wir waren eh schon fast am Ende der Insel, also weiter bis 10,0. Die Insel geht zwar noch weiter, aber die Straße ist ab da gesperrt. Die große Sandbank im Süden der Insel wird von der Luftwaffe für Bomben-Übungen benutzt. Wir haben die Räder abgestellt und sind auf eine Düne, von welcher man einen schönen Überblick über den Strand und die Sandbank hatte.

Blick auf den Stand und die Dünen

Hier kann man eine Weile bleiben. Sind wir auch. Vermutlich fast 30 Minuten saßen wir auf der Düne und haben die Ruhe und die Aussicht genossen. Nach einem kleinen Spaziergang über den Strand ging es wieder auf die Fahrräder. Wir mussten wieder 10 Kilometer zurück und hatten uns noch im Wellnessbereich eingebucht.

Auf dem Rückweg machte sich unsere fehlende Fitness bemerkbar. Je näher wir dem Ort kamen, umso schwerer wurden uns die Beine. Deshalb sind wir nicht in Richtung Hotel abgebogen, sondern haben eine kurze Shoppingpause im Ort gemacht. Ein kleiner und süßer Ort, der mich an die Ortschaften in Südengland erinnert hat. Und trotz abgeschiedener Lage konnte meine Freundin neue Hausschuhe (aus Schafswolle!) und Handschuhe zu einem ordentlichen Preis finden.

Aber auch die Pause hat nicht mehr geholfen, die letzten Kilometer zum Hotel waren kräftezehrend. Fast schon erschöpft sind wir dann in den Wellnessbereich. Ein überdachtes (wird im Sommer wohl geöffnet) und beheiztes Schwimmbad, welches den Raum eher in ein Dampfbad verwandelt hat. Klar, frieren musste man nicht, aber es war nicht angenehm.

Deshalb sind wir nach kurzer Zeit in den Sauna-Bereich. Drei Saunen und ein Dampfbad wurden geboten. Letzteres war wegen Corona nicht in Betrieb. Dazu ein Whirlpool. Wer geht bitte in öffentliche Whirlpools? Diese sind eine ideale Brutstätte für allerlei Erreger. Dazu eine mittelgroße Familie, welche die üblichen Wellness-Regeln wie Ruhe nicht kannte. Wir waren aber erschöpft genug und ich bin nach einem Saunagang dezent auf der Liege eingeschlafen.

Wieder aufgewacht war die Familie weg. Entweder waren sie von meinem lauten Schnarchen gestört, oder vorher schon weg. Ich hoffe letzteres. Nach einem zweiten Saunagang haben wir auch zusammengepackt. Eine schnelle Dusche später war die Frage: Wo essen wir zu Abend? Mit dem Fahrrad in den Ort? Da fehlte uns beiden eindeutig die Motivation und wir sind wieder in das Strandrestaurant. Die Karte hatte genug Auswahl für zwei Abende. Und bot wieder den Blick auf den Sonnenuntergang.

Damit endete im Großen und Ganzen unsere Reise. Nach einer wenig erholsamen Nacht – meine Freundin hatte Muskelkater der Hölle – und einem weiteren ausgiebigen Frühstück haben wir ausgecheckt. Mit den Fahrrädern sind wir noch schnell in den Jachthafen und dann zurück in den Ort. Fahrräder abgeben und auf unser Schnellboot warten.

Die Rückfahrt ging dann, wenig überraschend bei einem Schnellboot, deutlich schneller. Damit hatten wir noch kurz die Gelegenheit uns Harlingen anzuschauen. Eine hübsche Hafenstadt, welche mich aber nicht in den Bann ziehen konnte. Eventuell, weil einfach die Zeit fehlte.

Das Auto musste vom Parkplatz abgeholt werden. Nach etwas mehr als fünf Stunden sind wir dann, dieses mal ohne Panne, Zugbrücke, dafür mit Stau, wieder zu Hause angekommen. Immerhin hatte ich noch weitere vier Tage Urlaub geplant.

Aber das ist eine andere Geschichte…

Bleibt fluffig!


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