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Obsidian - mein neues Notiztool


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Notiztools gibt es wie Sand am Meer. Sehr einfache, manche mit Markdown Support, oder die ganz großen wie Evernote und Notion. Aber mit keinem war ich bisher glücklich. Bis ich vor Kurzem über Obsidian gestolpert bin.

Obsidian ist eigentlich ein recht einfaches Notiztool. Ein einfacher Editor mit Markdownsupport, welcher aber immerhin live die Formatierung übernimmt. Es wird also nur auf Wunsch und während des Formatierens die Markdown Syntax angezeigt. Notizen werden in Ordner verwaltet und Tags können verwendet werden. Wenig spektakulär bis dahin.

Angelehnt an den Zettelkasten

Die eigentlich Idee hinter Obsidian ist aber, dass es als zweites Gehirn verwendet wird. Informationen, die man strukturiert außerhalb des eigenen Kopf speichert schafft die Kapazität für kreative Denkprozesse. Diese Methode wurde durch Niklas Luhmann bekannt und nennt sich Zettelkasten.

Der Hauptnutzen entsteht aber nicht aus dem Auslagern des Wissens, sondern der Struktur, die dabei verwendet wird. Grob gesagt verknüpft man die Notizen untereinander und kann so einem Gedankengang von einem Stichwort Schritt für Schritt folgen oder davon abzweigen.

Klingt gut und ist sehr praktisch für wissenschaftliches Arbeiten. In meinen Alltag konnte ich das System bisher nicht etablieren. Das ändert aber nichts daran, dass Obsidian für Notizen ein super Tool ist.

Schlicht und erweiterbar

Der einfache Aufbau von Obsidian kombiniert mit dem tollen Editor macht für mich die Bedienung angenehm. Da es auf den Zettelkasten ausgelegt ist, ist es sehr einfach Notizen intern zu verlinken, und die Beziehungen der Notizen zueinander werden in einer Mindmap dargestellt. Super für die Übersicht!

Wenn man mehr will? Dann gibt es sehr viele Plugins und Themes! Da ich meine Notizen zukunftssicher speichern möchte beschränken sich meine Plugins ausschließlich auf Bedienungshilfen. Sonst bleibe ich bei der Markdown-Syntax. Die Plugins werde ich in einem gesonderten Post noch vorstellen.

Ein Plugin ist aber sehr wichtig für mich: Self-hosted LiveSync. Auf meinem Server habe ich eine CouchDB installiert und das Plugin auf all meinen Geräten konfiguriert. Schon kann ich damit alle Geräte auf dem gleichen Stand halten, auch wenn diese nicht gleichzeitig online sind. Dazu sind die Übertragung und die Daten auf dem Server vollständig verschlüsselt.

Finanzierungsmodell und Zukunft

Obsidian scheint eine treue Fanbasis zu haben. Wenn man sich die Anzahl der Erweiterungen und Themes anschaut, dann ist diese auch nicht gerade klein. Trotzdem muss sich die Entwicklung finanzieren.

Dafür bietet Obsidian selbst zwei Services an, welche kostenpflichtig sind. Wenig überraschend gibt es einen Sync Service. Dieser bietet noch etwas mehr als meine Lösung, beispielsweise eine Historisierung bis zu einem Jahr. Mit 8 USD aber auch nicht gerade billig für 10 GB.

Für den doppelten Preis, also 16 USD im Monat, wird Obsidian Publish angeboten. Damit kann man einfach eine Homepage veröffentlichen, welche in Obsidian erstellt und gepflegt wird. Nichts für mich, aber für manche sicher interessant.

Sobald man Obsidian beruflich nutzen möchte ist auch hier eine Lizenz von 50 USD pro Jahr fällig. Fair und nachvollziehbar. Schade nur, dass meine Firma das sicher nicht bezahlen wird.

Persönlich hoffe ich, dass Obsidian noch lange weiterentwickelt und gepflegt wird. Da meine Notizen aber in einer Ordnerstruktur und Markdown gespeichert sind, sind sie auch in ferner Zukunft noch les- und bearbeitbar.

Fazit

Für mich ist Obsidian genau das Tool, dass ich jahrelang gesucht habe. Einfach zu bedienen, zukunftssicher da Markdown und ich kann meine Geräte synchronisieren. Mit den Plugins kann man die Bedienung an seine Bedürfnisse erweitern. Selbst die Funktionen lassen sich erweitern, dann aber auf Kosten der Zukunftssicherheit.

Wenn man keine Synchronisierung braucht oder sie selbst aufsetzen kann, dann ist Obsidian kostenlos nutzbar. Das offizielle Obsidian Sync empfinde ich als zu teuer, das gleiche gilt für Obsidian Publish. Hier wäre ich auf 5 USD bzw. 10 USD gegangen. Dann hätte ich mir eventuell die Einrichtung der Datenbank gespart.

Trotzdem: Schau dir Obsidian an! Und wenn du dabei bist, eventuell ist die Zettelkasten-Methode was für dich!

Bleibt fluffig!


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