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Das ist der (Ohr) Wurm drin


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Die letzten Wochen und Monate hatte ich einen Haufen Stress auf der Arbeit. Wie viel wurde mir erst klar, als auf meinem rechten Ohr mein Gehört weg war. Hörsturz.

Zwischen den Zeilen konnte man es immer wieder lesen: Ich habe die letzten Monate einen Haufen Stress auf der Arbeit. Okay, inzwischen seit über einem Jahr.

Es scheint sich aber was zu bewegen und meine Belastung könnte abnehmen. Vermutlich dank Projekt aber noch nicht auf ein gemütliches Niveau, sondern nur weg von der absoluten Überlastung.

Und was passiert, wenn man etwas Licht am Horizont sieht? Das Leben hat andere Pläne. Wenige Tage nach der guten Nachricht sollte ich eigentlich etwas entspannter sein. Stattdessen bin ich gestern zum Wochenbeginn aufgewacht und war komplett erschöpft. Ich dachte erst, das liegt am anstrengenden Wochenende, war ich am Samstag doch auf einer Hochzeitsfeier.

Aber auf der Arbeit fiel es mir dann auf: Das rechte Ohr brummt wie doof, wenn ich die Kopfhörer aufhabe oder jemand in meiner direkten Umgebung spricht. Dazu höre ich aber mit dem Ohr alles nur noch sehr dumpf. Mann wie ich bin habe ich das einzig Richtige getan: Abwarten. Zum Leidwesen meiner Freundin, die sich schon wieder das Schlimmste ausgemalt hat, sie befürchtete einen Hörsturz.

Neuer Tag, Dienstag. Nach 10 Sekunden hatte ich die Kopfhörer nur noch auf dem linken Ohr. Das Brummen war unerträglich und verwirrend – also tatsächlich verwirrend im Sinne von Konzentration verlieren. Nach meiner Erklärung waren einige Kollegen ebenso besorgt wie meine Freundin. Der Rat: Geh zum Hals-Nasen-Ohrenarzt, ist eventuell ein Hörsturz. Und das schnellstmöglich. Mist, sie hatte mal wieder recht.

Halben Arbeitstag abgebrochen und auf zur fröhlichen Suche nach einem HNO Arzt. Wer bricht seinen Arbeitsalltag genau in der Mittagspause der Ärzte ab? Ich. Aber gut, jetzt kamen eh noch Kopfschmerzen dazu. Fix nach Hause und eine Schmerztablette reingeworfen.

Anschließend bin ich zum nächsten HNO-Arzt mit passabler Bewertung gefahren und habe mein Anliegen geschildert. Mir wurde ein Termin am Donnerstag angeboten. So ein Hörsturz sollte ja nicht so schnell wie möglich behandelt werden. Sicherheitshalber habe ich aber zugesagt und bin zurück ins Auto. Eine Websuche später klingelte es beim nächsten Arzt. Dort hätte ich immerhin zwei Stunden früher einen Termin bekommen, aber auch am Donnerstag.

Nächster Arzt in der nächsten Stadt. Okay, mehrere Ärzte. “Oh, das sollten wir uns dringend anschauen. Aber wir haben keine Termine in den nächsten Tagen frei.”, wurde mir mitgeteilt. Bevor ich etwas sagen konnte ein “Moment.”. Ein anderer Patient hatte wohl kurz vorher abgesagt, ich bekam einen Termin in einer Stunde.

Und wisst ihr was? Ich habe nicht nur einen Termin für in einer Stunde bekommen, ich musste auch nur fünf Minuten vor Ort warten, bis sich ein Arzt um mich kümmerte. Schnell und aufmerksam. Kurzer Blick in die Ohren – sieht alles gut aus. Also ins Wartezimmer und auf den Hörtest warten. Diesmal 15 Minuten – auch noch voll im Rahmen. Einen Hörtest später erklärte mir der Arzt dann: leichter Hörsturz auf dem rechten Ohr, tiefe Tonlagen höre ich dort quasi nicht mehr, alle Tonlagen darüber scheinen aber gut. Deshalb fühlt es sich auch komisch an, wenn ich tiefe Tonlagen höre.

Geilo. Häufigste Ursache für einen Hörsturz ist Stress, ich habe mir vermutlich zu viel Stress gemacht. Der auch gleich weiterging. Ich soll jetzt in den nächsten Tagen drei Kortison-Infusionen bekommen. Die Heilungschancen sind recht gut bei einem kleinen Hörsturz und so schneller Reaktion. Das zahlt natürlich die Krankenkasse nicht. Habt ihr schon probiert nach 18:00 Uhr Kortison und ein Infusionsset zu bekommen? Wenn man am nächsten Morgen um 08:00 Uhr wieder beim Arzt sein soll, damit er einem das reindrückt? Eine Apotheke kann es bestellen mit Lieferung 08:00 Uhr – bin ich halt 20 Minuten später beim Arzt.

Und ich muss jetzt meinen Lebensstil überdenken. Gesünder Leben: mehr Sport (oder überhaupt mal), weniger rauchen (oder besser gar nicht mehr) und natürlich Stress reduzieren. Die letzten beiden Dinge schließen sich aktuell irgendwie gegenseitig aus. Das wird spannend. Aber irgendwann merkt man einfach, dass man keine 16 mehr ist. Ich hoffe, dass das Ohr wieder besser wird. Angenehm ist das auf Dauer nicht.

Bleibt fluffig!


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