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Elon Musk hat Twitter gekauft


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Elon Musk ist nicht für Zurückhaltung bekannt. So war die Ankündigung Twitter zu kaufen unerwartet, aber nicht überraschend. Auch wenn er zwischenzeitlich einen Rückzieher machen wollte zieht er den Kauf für über 40 Milliarden USD jetzt durch - auch durch eine Klage von Twitter motiviert. Aber was will der Milliardär mit einer Plattform, die Verlust macht?

Elon Musk erinnert mich mit seinem Verhalten immer etwas an Tony Stark aus dem Marvel Universum. Mit dem Unterschied, dass Tony Stark ein Genie ist. Elon Musk ist vermutlich kein guter Erfinder und Ingenieur, aber er hat einen guten Geschäftssinn.

Telsa ist einer der wertvollsten Automobilhersteller der Welt, wenn auch die Erfahrungen und Tests eher gegen das Unternehmen sprechen. Die Verarbeitungsqualität ist schwankend, die Autos teuer und die seit Jahren versprochenen Funktionen nicht ausgereift. Dafür ist das Marketing sehr offensiv und polarisiert. Der Erfolg gibt Musk hier recht.

Space X ist ein Unternehmen, dass auch ich bewundere. In wenig mehr als einem Jahrzehnt hat das Unternehmen es geschafft nicht nur Raketen ins All zu schießen, sondern auch Astronauten. Und dabei die Raketen wieder zu landen, um sie erneut zu verwenden. Das spart Kosten und Zeit. Damit ist Space X seiner Konkurrenz um Jahre voraus und hat eine gewisse Bewunderung verdient.

Aber was will Elon Musk mit Twitter? Die Plattform schreibt seit Jahren kaum Gewinne bis zu Verlusten. Die Nutzerzahlen stagnieren und die Kritik an der Plattform nimmt zu. Ich selbst bin seit 2011 auf Twitter aktiv. Aber abgesehen von kleinen Blasen der normalen Nutzern ist die Relevanz von Twitter meiner Meinung nach Zweifelhaft. Laut schreiende Gruppen werden von Journalisten zu Mehrheit erklärt. Letztere sind aber auch die Hauptzielgruppe von Twitter. Journalisten bekommen hier ungefilterte Aussagen von Promis und Politikern. Diese werden dann als Quelle angegeben.

Für mich sind die meisten Artikel mit Quelle "Twitter" immer mit Vorsicht zu genießen. An Donald Trump sieht man, wofür eine solche Plattform verwendet werden kann. Hetze und Falschinformation. Dank der Presse auch in die klassischen Medien transportiert. Dabei nutzt kaum ein normaler Mensch Twitter. Auf Twitter treffen die Nerds auf Politiker und die Journalisten auf Aktivisten. Alle in ihrer Bubble, brav gefiltert von Twitter. Entweder treffen unterschiedliche Meinungen aufeinander, oder die gleichen Meinungen werden verstärkt.

Dieses Image hat Twitter die letzten Jahre versucht loszuwerden. Mehr Kontrolle, schnelleres Löschen und weniger Toleranz. Inklusive dem Ausschluss von Donald Trump. Teils auf Druck von Regierungen, vermutlich aber auch von Werbepartnern. Und genau das ist Elon Musk sauer aufgestoßen. Für ihn betreibt Twitter Zensur. Und was macht man, wenn man sehr viel Geld hat? Man kauft die Plattform und plant die Zensur zu beenden.

Aber wird Twitter dadurch besser? Ich glaube nicht, das Problem ist nicht die Zensur, das Problem sind die Algorithmen, die Meinungen verstärken und Fronten verhärten. Extreme bringen mehr Likes, mehr Follows, mehr Antworten. Also mehr Interaktion auf der Plattform und damit mehr Interesse bei den Werbepartnern. Im Gegenteil, sollte Elon Musk seine Ankündigung wahr machen, dann wir der Effekt auf Twitter noch verstärkt, gemäßigte Nutzer abwandern und es bleiben die Extremen. Ob man damit noch so viele Werbeeinnahmen bekommen?

Ich persönlich bin die Stimmung auf Twitter leid. Deshalb werde ich meine Aktivitäten auf Twitter einstellen und stattdessen komplett auf Mastodon wechseln. Folg mir dort gerne und gib mir auch Rückmeldungen zu meinen Blogposts.

@eXeler0n@troet.cafe auf Mastodon


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