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Zurück zu den Wurzeln


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Jahrelang benutze ich für meine Blogs das beliebte System WordPress. Die vielen Plugins und Themes macht WordPress zur ersten Wahl vieler Webseitenbetreiber. Dabei ist WordPress meist sowohl zu groß für den Bedarf als auch oft voll von Sicherheitslücken.

Alleine das Laden meines Blogs hat unnötig lange gedauert, weil die Inhalte immer dynamisch an euch ausgeliefert wurde. Inhalte, die sich kaum ändern. Meine Einträge sind, bis auf kleinere Korrekturen, fertig bei Veröffentlichung. Und keinesfalls interaktiv. Es ist also eine absolute Verschwendung von Ressourcen die Inhalte bei jedem Besuch neu zu erstellen. Caching ist hier eine Option, aber WordPress ist dabei auch nicht gerade gut.

Mein zweites Problem ist, dass viele Themes externe Inhalte einbinden. Dazu zählen Scripte für die Effekte und Schriften von Google. Letzteres wurde vor einigen Wochen gerichtlich, zu Recht, als illegal erklärt, wenn der Besucher nicht vorab gefragt wird. Mein Theme hatte keine Schrift von Google, dafür von einem anderen Anbieter. Die Faulheit von Entwicklern ist am Ende ein Nachteil für die Nutzer.

Zufälligerweise bin ich in der selben Woche auf die Webseite Motherfucking Website gestolpert. Auch wenn die Formulierungen unfreundlich sind, inhaltlich hat mich die Seite angesprochen. Im aktuellen Web sind die Webseiten oft von Marketingfirmen gestaltet. Natürlich mit tollen Effekten, welche mit aufgeblähten Scripten realisiert werden. Die natürlich aus irgendeinem Framework kommen, welches bei externen Anbietern liegt. So kommt eine einfache Nachrichtenseite oder Webshops auf mehrere Megabyte.

Meine Anforderungen waren also klar: leicht, datensparsam und überall aufrufbar. Vor vielen Jahren bin ich bereits über Pelican gestolpert. Ein kleines Programm, in welches man ein Theme und Markdowndateien reinkippt und daraus wird dann eine statische Webseite in HTML generiert. Inklusive Feed, Seiten, Kategorien und was noch zu einem Blog gehört. Als Theme habe ich das Basic Theme, eigentlich nur eine Vorlage für Themeersteller, genommen und das minimal angepasst. Seriflose Schrift, den oberen Teil zentriert und etwas die Reihenfolge angepasst, fertig.

Ich schreibe meine Blogposts jetzt in Markdown und starte Pelican. Die generierten Dateien lade ich dann auf den Server. Schon habt ihr die Webseite. Und sie ist deutlich unter 100 Kilobyte groß, selbst mit Bildern. Die Seite lädt selbst auf mobilen Geräten in unter 0,2 Sekunden. Egal auf welchem Gerät, mit welchem Browser oder welcher Auflösung. Screenreader für Blinde? Dank richtiger Formatierung auch das kein Problem. Bilder bekommen hierfür selbstverständlich eine Alternativbeschreibung.

Datenschutz? Welche Daten? Klar, der Server loggt mit, welche Seiten ihr besucht, von welchem Gerät und von wo. Da komme ich rechtlich nicht daran vorbei. 20 Tage wird das gespeichert, etwas länger in voll verschlüsselten lokalen Backups. In den letzten zehn Jahren habe ich zwei Mal in die Logs geschaut, da sich jemand in den Server gehackt hatte. Gespeichert wurde hier nichts, weitergegeben auch nicht. Klar, ihr müsst mir hier vertrauen, aber ich muss es halt. Weitere Daten werden aber nicht gesammelt. Cookies verwendet die Seite nicht, Kontaktformular oder Kommentare gibt es auch nicht mehr. Das nenne ich als Datensparsamkeit bezeichnen.

Ich bin zufrieden. Das Aussehen ist nicht mehr so modern, aber erfüllt seinen Zweck mehr als ausreichend. Auch muss ich mir keine Gedanken mehr über Datenschutzvorgaben oder externer Abhängigkeiten machen. Die Seite ist jetzt schnell und sicher.

Bleibt fluffig!


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