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9-Euro-Ticket für den Nahverkehr – ein Erfolg?


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Ich finde das 9-Euro-Ticket eigentlich eine gute Idee und ich habe es mir gekauft. Aber durch den Preis wird das eigentliche Problem nicht gelöst.

Für 9-Euro mit der Bahn durch ganz Deutschland. Wenn auch nur mit dem Nahverkehr, so ist das Angebot verlockend. Auch ich habe mir für die drei Monate direkt Tickets gekauft, ob und wie ich sie nutze habe ich aber noch nicht entschieden.

Mit dem Angebot möchte man die Bürger entlasten und geichzeitig die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs steigern. Dabei ist der Preis nur ein Faktor der Attraktivität, und meiner Meinung nach der kleinste.

Ich fahre nicht oft mit dem Nahverkehr, auch wenn ich absichtlich in die Nähe der Bahnlinie zu meiner Arbeit gezogen bin. Fünf Minuten zu Fuß zum Bahnhof, 30 Minuten Zugfahrt, Umsteigen auf den Bus und zehn Minuten später bin ich bei der Arbeit. Abends umgekehrt. Eigentlich also ideal. Eigentlich.

Der Zug fährt nur einmal die Stunde, ist regelmäßig verspätet und meist komplett voll und dreckig. Ich kann weder mit der Verbindung planen noch habe ich wirklich Lust mich in den Zug zu setzen, beziehungsweise darin zu stehen. Und das zu einem Preis, der bis vor dem Krieg in der Ukraine teurer war als die Treibstoffkosten für das Auto (siehe den Beitrag Rainbow Road).

Die Idee, Werbung für den Nahverkehr zu machen, ist grundsätzlich löblich. Aber der aktuelle Zustand des ÖPNV ist wenig werbewirksam. Wir zeigen nun einem weiteren Teil der Bevölkerung, dass Deutschland die letzten Jahrzehnte den Nahverkehr kaputtgespart hat. Veraltete und unzuverlässige Technik, zu wenig Kapazität, unpünktlich und dazu noch teuer.

Die 2,5 Milliarden Euro für das Ticket helfen am Ende weder den Bürgern, noch dem öffentlichen Personennahverkehr. Wenn man dann bedenkt, dass für die Bundeswehr spontan 100 Milliarden Euro Sondervermögen aus dem Ärmel geschüttelt wurde wirken die 2,5 Milliarden wie ein Witz.

Wie könnte der Nahverkehr aussehen, wenn wir diese 100 Milliarden für den Nah- und Fernverkehr zur Verfügung hätten? Den Nah- und Fernverkehr zu modernisieren und auszubauen? Und am Ende sogar noch die Fahrpreise senken?

Das wäre doch mal ein Zeichen für die Bürger und Umwelt. Eine reale Veränderung anstatt reiner Symbolpolitik.

Bleibt fluffig!


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